Aeskulap 86/19-1 von Übungsleitstelle – kommen
… für Sie folgenden Einsatzauftrag: „Fahren Sie zum Spielplatz im Stadtseetal. Dort eine unbekannte Anzahl von verletzten Personen. Nur eine Unfallart bekannt: Sturz. Weitere Informationen sind nicht vorhanden.“
So lautete der Einsatzbefehl vom Organisator der Übung. Aufgrund der funktechnischen Schwierigkeiten im 2-Meter-Band, musste die Übungsleitung kurzfristig eine erhöhte Position einnehmen.
s Einsatzfahrzeug – unser MTW – war mit sechs Helfern, einem Einsatzleiter (EL) und einem Fahrer besetzt. Im Vorfeld der Übung wurde weiteres Material, wie Schaufel- und K-Trage, Vakuummatratze sowie mehrere Notfall- und Sauerstoffrucksäcke in das Fahrzeug geladen.
Am Ende der Karl-Weinbrenner-Straße stieß die Fahrzeugbesatzung auf das erste Problem: Ein Sperrpfosten blockierte die Weiterfahrt. Da dieser nur lose eingesteckt war, wurde er kurzer Hand vom EL entfernt. Das Fahrzeug fuhr in Position und der EL ließ seine Mannschaft absitzen.
Während eine Person sehr auffällig in der Nähe eines Spielgerätes lag und vom ersten Trupp sofort versorgt werden konnte, blieben die weiteren Verletzten erst mal unauffindbar. Der EL schickte zwei Trupps zur Erkundung des Geländes los. Dabei wurde eine Person am Bachlauf vorgefunden. Weitere Verletzte gab es nicht.
Der EL konnte nun der Übungsleitstelle, die mittlerweile bequem am Tisch auf dem Spielplatz einen neuen Platz gefunden hat, die erste Lagemeldung geben:
„Eine männliche Person nach Sturz vom Klettergerüst mit Verdacht auf Verletzung an Hals- und Brust Wirbelsäule.
Eine stark alkoholisierte, weibliche Person, mit stark spritzender Wunde am linken Unterarm.“
Die Erstversorgung zur Stabilisierung der Halswirbelsäule bzw. Wundversorgung klappte problemlos. Der EL konnte dann bei der Übungsleitstelle entsprechend weitergehende Rettungsmittel anfordern.
Deutlich schwieriger war jedoch die Bergung der Verunfallten. Dadurch dass die männliche Person auf zwei Wurzelstückchen lag, konnte das Spineboard nicht eingesetzt werden. So musste zunächst mit der Schaufeltrage geborgen und dann umgebettet werden. Ebenso versuchte man die weibliche Person mit einer Trage zu bergen. Es stellte sich aber heraus, dass diese Person selbst laufen konnte.
Leider ließ sich der imaginäre Rettungsdienst lange Zeit. So mussten die Trupps die beiden Personen auch nach deren Bergung betreuen.
Nach circa 45 Minuten war „Übungsende“.
Zurück im Vereinsheim wurde Resümee gezogen. Jede beteiligte Person – begonnen beim Organisator über den EL, den Helfern und zuletzt die Verunfallten – konnte ihren Eindruck sowie die positiven als auch negativen Erfahrungen einfließen lassen. Anschließend wurden die verwendeten Notfallrucksäcke wieder aufgefüllt und einsatzbereit gemacht.